Time Machine – Ohne Time Capsule – aber mit „Over the Air“!

21.02.2009 14:14 von Sascha Held

Heutzutage ist es nicht mehr untypisch, dass man einen Homeserver sein eigen nennt. Auch Network-Storage in Form von NAS oder Fritzbox mit angeschlossener Festplatte findet sich in vielen Haushalten wieder.

Nun bieten diese Systeme einem schon eine wundervolle Möglichkeit seine Daten zentral an einer Stelle aufzubewahren, warum also nicht auch seine Backups auf diesen Systemen ablegen.

Mit Mac OS X Leopard wurde das Feature Time Machine eingeführt, das einem erlaubt automatisierte Backups von seinem System auf einer USB/Firewire-Festplatte oder einer Time Capsule abzulegen. Doch was ist, wenn man bereits ein NAS oder einen Homeserver besitzt?

Muss ich mir nun auch noch eine Time Capsule kaufen?

Leider bietet Apple einem nicht die Möglichkeit, mit Time Machine auf verbundene Netzlaufwerke zu sichern, dies lässt sich jedoch mit Boardmitteln und ein wenig Zeit sehr gut umgehen.

Vorraussetzungen:

  • Mac OS X Leopard
  • Eine funktionsfähige Netzwerk-Storage-Lösung z.B. Homeserver oder NAS
  • 10 Minuten Zeit für die Einrichtung

Einrichtung

Zuerst sollte man sich vergewissern, dass die gewählte Network-Storage-Lösung funktionsfähig ist.

Hostname ermitteln:

Der Hostname des aktuellen Computers lässt sich ermitteln, indem man die Systemeinstellungen startet und den Menüpunkt „Sharing“ wählt. Hier wird nun der Gerätename des Computers angezeigt.

time_machine_hostname

Hostname ermitteln

Mac-Adresse ermitteln:

Nun müssen wir noch die Mac-Adresse des aktuellen Computers ermitteln. Hierbei handelt es sich nicht, wie der Name vermuten lassen würde, um eine Adresse, die man nur bei Macs findet, sondern um eine eindeutige Adresse, die Netzwerkgeräte identifiziert.

Um herauszufinden, welche Mac-Adresse zu unserem Mac gehört, starten wir nun die Systemeinstellungen und wählen den Punkt „Netzwerk“. Hier wählen wir unseren Ethernet-Adapter aus, und klicken auf „Weitere Optionen“.

time_machine_mac-adresse

Mac-Adresse ermitteln

Unter dem Reiter „Ethernet“ finden wir nun die Ethernet-ID. Hierbei handelt es sich um eine Adresse, die folgendes Format aufweist: xx:xx:xx:xx:xx:xx. Leider können wir diese Adresse nicht in diesem Format verwenden und müssen es „umformen“. Time Machine erwartet die Mac-Adresse ohne Doppelpunkte, also müssen wir diese entfernen.

Schlussendlich erhalten wir am Beispiel von meinem Mac folgenden Dateinamen für das Time Machine Image: Sascha Helds MacBook Pro_001f5beb3d36

Mitwachsendes Bundle-Image anlegen

Nun benötigen wir ein sog. „Mitwachsendes Bundle-Image, da Time Capsule leider das Dateisystem HFS+ voraussetzt, das es natürlich auf unserem NAS/Homeserver nicht findet. Hierfür starten wir das Festplatten-Dienstprogramm, das wir in unseren Programmen im Unterordner „Dienstprogramme“ finden.

Hier erstellen wir nun ein Neues Images, das wir vorübergehend erstmal auf dem Schreibtisch speichern.

Folgende Einstellungen müssen an diesem Image vorgenommen werden:

time_machine_festplatten_dienstprogramm

Festplatten Dienstprogramm

Unter dem Punkt „Speichern unter“ setzen wir den vorher ermittelten Dateinamen ein. Auch ist zu beachten, dass unter dem Punkt „Partition“ der Menupunkt „Keine Partitionstabelle“ und als Image-Format „Mitwachsendes Bundle-Image“ ausgewählt wird.

Das fertig erstellte Image, das wir jetzt auf unserem Schreibtisch finden, können wir nun auf unsere NAS/Homeserver-Lösung kopieren.

Time Machine die Verwendung von Netzwerkvolumes beibringen

Damit wir mit Time Machine das eben erstelle Image auch verwenden können, müssen wir noch eine Einstellung mit Hilfe des Terminals vornehmen.

Und zwar handelt es sich hierbei darum, dass Time Machine Netzwerkvolumes in der Starteinstellung nicht anzeigt und sie somit auch nicht als Zielvolume ausgewählt werden können.

Dies können wir mit folgendem Befehl ändern:

defaults write com.apple.systempreferences TMShowUnsupportedNetworkVolumes 1

Diesen Befehl müssen wir nun in das Terminal, welches wir in unseren Programmen in dem Unterordner „Dienstprogramme“ wiederfinden.

Time Machine einrichten

Jetzt ist es endlich so weit, wir können damit beginnen Time Machine zu konfigurieren.

Hierfür starten wir die Systemeinstellungen und wählen den Punkt „Time Machine“.

time_machine_time_machine

Time Machine Einstellungen

Über den Menüpunkt „Volume wechseln …“ können wir nun unsere NAT/Homeserver-Storage-Lösung auswählen und Time Machine durch den Schieberegler aktivieren. Time Machine beginnt nun in kürze damit, ein erstes Backup anzulegen.

Ist diese initiale Erstellung des Backups abgeschlossen, macht Time Machine stündlich ein Backup des Computers.

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