Vorschau: Mac OS X 10.6 Snow Leopard

25.08.2009 15:45 von Marian Gadzewski

snow_leopard_discNachdem es bereits alle 35 Snow Leopard Wallpaper gibt, erste Bilder zu iTunes 9 aufgetaucht sind, Mac OS X 10.6. Snow Leopard  endlich im Apple Store vorbestellbar und schon am Freitag erscheint, ist es an der Zeit, einen etwas genaueren  Blick auf das neue Apple Betriebssystem zu werfen.

Das weltweit fortschrittliche Betriebssystem. Jetzt noch besser.

Besser. Schneller. Einfacher.

Optisch wird sich Snow Leopard nicht sonderlich viel zum Vorgänger Leopard ändern. Die Veränderungen liegen hinter den Kulissen. Rund 90% (!) des Codes wurden neu geschrieben. Das Ergebnis: mehr Geschwindigkeit.

Schnelleres Auswerfen von Externen Laufwerken, schnellere Installation des Betriebssystems, schneller und besser laufende Programme. Und endlich 64-bit Unterstützung!

Der neue Finder, Exposé und Time Machine:

Der Finder wurde komplett  neu geschrieben. Bessere Suchergebnisse in Spotlight und dazu anpassbare Suchbegriffe. Eine überarbeitete Symboldarstellung mit Live-Vorschau von Bilder, PDFs oder Filmen im Quicktime-Format. 64-bit Unterstützung und Grand Central Dispatch. Doch dazu später mehr.

Der neue Finder ist schneller als bisher, zum Beispiel 1,4x schneller bei der Aktualisierung von JPEG-Symbolen und 1,8x schneller bei der von PDF-Symbolen.

Exposé wurde weiter verbessert und ist nun auch über das Dock aufrufbar. Mit einem Klick auf ein Programmicon und darauf folgendem gedrückt halten kann man die Fenster des Programms in gewohnter Exposé Übersicht betrachten und das Gesuchte auswählen.

Klar, Time Machine ist auch schneller geworden. Die Erstsicherung auf einer Time Capsule soll bis zu 80% schneller sein! Die auf „normalen“ externen Festplatten wird aber wohl auch schneller sein als bisher.

Weitere Geschwindigkeitsboosts gibt es beim aufwachen aus dem Standby Modus, etwa doppelt so schnell wie bisher. Ausschalten ist um bis zu 75% schneller und die Verbindung mit WiFi-Netzwerken auch fast doppelt so schnell.

Die Installionsroutine von Snow Leopard ist ebenso schneller und dauert nach Apple angaben noch die Hälfte der Zeit. Noch schöner ist, dass Snow Leopard mit den Speicherplatzressourcen des Computers deutlich sparsamer umgeht als Leopard. Knapp 7 GB kleiner als das Vorgängersystem, dass entspricht einer Größe von etwa 5GB für Snow Leopard.

Quicktime X:

Auch der Quicktime Player wurde runderneuert. Höhere Qualität, bessere Audiowiedergabe. Videos können nun direkt im QuickTime Player getrimmt werden, so wie man es vom iPhone 3GS kennt. Eine komplett neue Oberfläche, übersichtlicher und einfacher zu Bedienen. Bearbeitete Videos kann man danach einfach auf YouTube oder MobileMe hochladen, alternativ auch an iTunes senden und dort auf das iPhone überspielen. Eine weitere Neuerung ist ColorSync, mit dem die Qualität der Videowiedergabe erhöht wird. Ausserdem kann man mithilfe der in Macs eingebauten Kamera und dem Mikrofon eigene Filmchen aufnehmen, direkt bearbeiten und dann hochladen.

iChat:

Das neue iChat verspricht bessere Videochat Möglichkeiten. Zuverlässiger als bisher und in größerer Auflösung: 640×480 statt bisher 320×240. Falls mal ein Router die Verbindung stören sollte, kümmert sich iChat von alleine darum, die neue Technologie macht’s möglich. Selbst wenn ein Chat mal nicht zustande kommen sollte, verbindet sich iChat automatisch mit dem AIM Relay Server, um so den Chat möglich zu machen. Die Bandbreite wurde auch rutnergeschraubt, nur noch 300 KBit/Sek anstelle der 900 KBit/Sek, die jetzt noch benötigt werden.

Doch das ist noch nicht alles:

Einfache PDF-Textauswahl: Hier ist es möglich Texte in PDF-Dateien zu markieren, ohne das ein heilloses Chaos entsteht. Vorschau analysiert nun die Layouts der PDFs, so ist es möglich, nur das gewünschte zu markieren und zu kopieren. Mithilfe des „Dienste“ Menüpunktes kann man diese Texte dann optimal weiterverarbeiten und zum Beispiel in eine Mail einfügen. Über den Automator lassen sich sogar nun neue, eigene Dienste erstellen.

Automatische Updates von Druckertreibern: Wenn man einen Drucker anschließt, überprüft OSX den Druckertreiber und lädt gegebenenfalls neuere Treiber und installiert sie von alleine. Druckertreiber lassen sich dann auch über die Softwareaktualisierung  laden und installieren.

Automatisches Zeitzone-Setup: Wer viel in der Welt unterwegs ist, der braucht in der Regel auch die aktuelle Ortszeit. Snow Leopard bietet mit der Core Location Technologie den den Service, dass bekannte WiFi-Hotspots gefunden werden und sich darüber die Zeit aktualisiert. Weltweit! So ist man immer in der richtigen Zeitzone, ohne dass man etwas machen muss.

64-Bit Technologie:

64-Bit Prozessoren gibt es schon eine Weile, jetzt gibt es auch 64-Bit Unterstützung in OSX. Noch mehr Leistung, noch mehr Sicherheit! 64-Bit Programme sind deutlich sicherer gegenüber Hacker- oder Malwareangriffen. 64-Bit Programme können deutlich bessere Sicherheitstechniken nutzen.

Macs unter Leopard können bis zu 32 GB RAM nutzen. Macs unter Snow Leopard rein theoretisch bis zu 16 Terabyte RAM! Das ist mehr als 500 mal so viel! Ob man jemals soviel braucht, wer weiß das schon? Aber Snow Leopard ist dafür schon gerüstet.

Grand Central Dispatch:

Grand Central Dispatch verspricht eins: Optimale Nutzung von Multi Core CPUs! Nicht höhere Taktraten bringen mehr Power in den Computer, die Mischung aus kraftvollen CPUs miteinander bringt mehr Power, je mehr Kerne, desto schneller kann der Computer arbeiten.

Grand Central Dispatch bietet Entwicklern hier eine bedeutend einfachere Integration von Multi Core Technologie als bisher. Damit können Programme bedeutend schneller sein und mehr Geschwindigkeit erreichen. In OSX enthaltene Programme haben diese Eigenschaften von Haus aus und sind so optimal in die „Mehrkernwelt“ eingefügt.

Open CL:

Die Rechenleistung von Grafikkarten wird heutzutage in Gigaflops gemessen. Die schnellsten erhältlichen GPUs sind sogar im Terraflop bereich tätig. Bei solcher Rechenleistung kommt es ziemlich oft vor, dass die Prozessoren zu langsam für die Grafikeinheit ist und diese ausbremst.

Mit Open CL wird diese Rechenleistung nicht nur mehr auf Spiele oder 3D-Modelling arbeiten angewendet, sondern kann von allen Programmen genutzt werden. Damit verbessert sich ebenfalls die Geschwindigkeit des ganzen Systems und die Grafikkarte kann ihre volle Kraft entfalten. Bislang war es kompliziert, Programme so zu schreiben, dass sie auch die Geschwindigkeit der Grafikkarte unterstützen, Open CL vereinfacht nun genau das. Und natürlich ist Open CL automatisch für die Nutzung im Mac optimiert und passt sich an. Ausserdem sind die großen Grafikkartenhersteller von Anfang an mit an Board und unterstützen die Technologie.

Noch 3 Tage, dann kann jeder der möchte Snow Leopard zuhause am eigenen Mac testen. Hoffen wir also auf wenige Bugs und Fehler im System, immerhin hat Snow Leopard auch schon eine lange Betazeit hinter sich, so sollten die meisten Fehler schon gefunden und behoben sein, wenn es ab Freitag für 29€ in der Update Version erhältlich ist.

9 Kommentare

#1

< ![CDATA[naja... 64bit kernel nicht standardmäßig usw. ich habe bei den bisherigen versionen genug gesehen und mich überzeugt das nicht wirklich - ich hätte mir besonders von der ui mehr erwartet. ich werde wieder zu windows wechseln, da mit die ui von 7 wirklich gefällt. und mehr als "finley tuned" ist 10.6 absolut nicht. sprich 99% der neuerungen sieht man nicht.]]>

#2

< ![CDATA[[...] folgende Artikel erschien im Original auf macforlife.de und wurde dort von mir [...] ]]>

#3

< ![CDATA[Ein Betriebssystem wegen seiner Optik wählen? Machst jetzt´n Witz oder? 64Bit-Kernel kann aber "Standardmäßig" aktiviert werden ;) Bei Snow Leopard liegt das Konzept diesmal im KERN. Ich finde, die UI von Mac OS X ist von Tiger zu Leopard erst richtig erwachsen geworden und ist so, wie sie jetzt ist, sehr genial.]]>

#4

< ![CDATA[die optik ist doch sicherlich auch wichtig oder? sonst könntest du genauso mit damnsmalllinux arbeiten... ad kernel: weiß ich, sollte aber bei "finley tuned" nicht so rüberkommen. aktivierst du ihn, funkt das eine programm, aber das andere nicht mehr usw.. und aqua hat bei 10.4 noch gepasst, bei 10.5 empfand ich es schon unpassend, und 10.6 enttäuscht mich massiv in der hinsicht. hätte mir den itunes stil systemweit gewünscht. unter windows 7 mit der großen transparenten taskleiste, die fast nicht auffällt fühle ich mich irgendwie wohler. und wenn ich ehrlich bin, muss ich mich mit meinem OS wohlfühlen, und damit auskommen können. zudem funktionieren zuviele der programme die ich nutze nicht unter 10.6]]>

#5

< ![CDATA[Naja, dass viele Programme unter 10.6 nicht laufen ist normal, weil es neu ist. Das wird bei Windows 7 nicht anders sein. Also wenn ich mir ein System nach der Optik auswähle, ist das aber schon strange. Ich mein, ich bin mit der Optik von OS X SEHR zufrieden. XP und Vista finde ich einfach zu "bunt." Letztlich muss man mit einem OS aber vernünftig arbeiten können, und das geht meiner Meinung nach am besten mit Mac OS. Es ist schnell, stabil und alles was ich brauche... Natürlich muss jeder für sich selbst wissen was er macht, ich finds einfach nur komisch ein System (fast) ausschliesslich nach der Optik zu bewerten. 10.6 ist Win7 um Welten voraus. So wie es Apple sowieso immer ist xD :P]]>

#6

< ![CDATA[[...] Eine sehr gute Zusammenfassung der Neuerungen hat sinan von macforlife erstellt. [...] ]]>

#7

< ![CDATA[[...] Vorschau: Mac OS X 10.6 Snow Leopard | macforlife - think different? be different! www.macforlife.de/2009/08/25/vorschau-mac-os-x-10-6-snow-leopard – view page – cached Nachdem es bereits alle 35 Snow Leopard Wallpaper gibt, erste Bilder zu iTunes 9 aufgetaucht sind, Mac OS X 10.6. Snow Leopard  endlich im Apple Store — From the page [...] ]]>

#8

< ![CDATA[Hey sorry - ich wusste nicht, dass dieser Beitrag von krueps ist. Deswegen der Fehler im Pingback.]]>

#9

< ![CDATA[Macht ja nix. Danke trotzdem fürs Kompliment :D]]>

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